Entführte Friedensfachkraft der Nonviolent Peaceforce auf den Philippinen wieder frei PDF Drucken

Die Arbeitsgruppe Nonviolent Peaceforce (NP) Deutschland ist hoch erfreut, der deutschen Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die NP-Friedensfachkraft Umar Jaleel nach fast vier Monaten Geiselhaft auf den Philippinen wieder frei ist. Der aus Sri Lanka stammende 36-Jährige wurde am 13. Februar aus seinem Haus auf Basilan/Mindanao entführt. Seit dem 3. Juni befindet er sich wieder auf freiem Fuß. „Wir sind so froh, dass er wieder in Sicherheit ist“, sagte Stephan Brües, der Koordinator der Arbeitsgruppe, in der die beiden deutschen Mitgliedsorganisationen der Nonviolent Peaceforce kooperieren - der Bund für Soziale Verteidigung (BSV) und das Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD). „Die NP hat keinerlei Lösegeld bezahlt, um die Freilassung Jaleels zu erreichen“, betonte Brües. „Vielmehr haben allein die guten Kontakte der NP-Aktivisten auf den Philippinen zu allen Konfliktparteien auf Mindanao und ihre enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Friedensinitiativen seine Freilassung bewirkt“, resümierte Brües. „Stille Diplomatie und das Prinzip der Allparteilichkeit als Grundlagen gewaltfreier Strategien der Konfliktbearbeitung haben einmal mehr ihre Überlegenheit gegenüber militärisch gestützten Ansätzen bewiesen.“ „Die bei 'stiller Diplomatie' notwendige Verschwiegenheit nach außen hat dazu geführt, dass die deutsche Arbeitsgruppe der NP in diesem Fall bislang keine Öffentlichkeitsarbeit machen konnte,“ fügte Brües hinzu. Um so größer sei die Freude der Aktiven der Arbeitsgruppe gewesen, als die Nachricht von der Freilassung Umar Jaleels sie erreichte. Und um so mehr wollen die Aktiven der Arbeitsgruppe Nonviolent Peaceforce Deutschland die hervorragenden Leistungen und die wichtige Arbeit der derzeit 17 internationalen NPFriedensfachkräfte und der lokalen Mitarbeiter auf Mindanao bekannt machen.

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Zu den Hintergründen der Entführung und Freilassung verweist die Arbeitsgruppe auf die internationale Presseerklärung der Nonviolent Peaceforce. Für Rückfragen stehen die am Ende der Erklärung angegebenen Pressesprecher zur Verfügung. Zu Fragen bezüglich der Arbeit der Nonviolent Peaceforce im allgemeinen steht der Koordinator der deutschen Arbeitsgruppe, Stephan Brües (Tel.: 06222/5810062), zur Verfügung.


Über die Nonviolent Peaceforce


Die Nonviolent Peaceforce (NP) ist eine unbewaffnete, professionelle zivile Friedenstruppe, die von örtlichen Nichtregierungsorganisationen dazu eingeladen wird, weltweit in Konfliktzonen tätig zu sein. Die NP wird in Konfliktgebiete geschickt, um gegen Tod und Zerstörung vorzubeugen, die Menschenrechte zu schützen und so einen Freiraum für lokale Gruppen zu schaffen, damit diese
gewaltfrei handeln, in Dialoge eintreten und friedliche Formen der Konfliktlösung suchen können. Zu den NP-Mitgliedern gehören überaus erfahrene Experten in ziviler Konfliktbearbeitung. Die NP war bislang in den Konfliktregionen von Sri Lanka sowie auf den Philippinen und in Guatemala im Einsatz. Ihr internationales Büro befindet sich in Brüssel, ein weiteres Verwaltungsbüro in Minneapolis/USA.

 

 


 


Die Presseerklärung der Nonviolent Peaceforce, Brüssel, vom 3. Juni 2009 (Übersetzung:Annedore Smith)

 

Entführter NP-Mitarbeiter auf den Philippinen wieder frei
Brüssel. 3. Juni 2009


Mit großer Freude kann die Nonviolent Peaceforce (NP) die Freilassung ihrer Friedensfachkraft Umar Jaleel aus der Hand von Geiselnehmern auf den Philippinen verkünden. Der aus Sri Lanka stammende 36-Jährige, der für die NP auf der Insel Basilan/Mindanao im Einsatz war, wurde am Freitag, dem 13. Februar 2009, von einer Gruppe bewaffneter Männer aus seinem Haus entführt. Er ist wohlauf und wird derzeit gesundheitlich versorgt. Jaleel wurde am Mittwoch, dem 3. Juni 2009, um 12.45 Uhr Ortszeit nahe der Ortschaft Tipo Tipo auf Basilan freigelassen. Dies wurde möglich durch intensive Verhandlungen zwischen einem Sprecher der Entführer und der NP, unterstützt von lokalen Kontakten zur Provinzregierung, zur philippinischen Polizei und zum Western-Mindanao-Verband der philippinischen Streitkräfte. Für die Nonviolent Peaceforce - eine unparteiische, überkonfessionelle und politisch unabhängige Nichtregierungsorganisation - sind derzeit 17 internationale Friedensfachkräfte und 22 lokale Angestellte auf Mindanao tätig. Die NP legt ihren Schwerpunkt auf zivile Friedenseinsätze (Ziviles Peacekeeping) durch unbewaffnete, professionelle zivile Friedenskräfte, die weltweit in Konfliktzonen arbeiten. Sie wollen einen Dialog zwischen den Konfliktparteien ermöglichen und gefährdeten Zivilpersonen und Gesellschaftsgruppen schützende Präsenz anbieten. Auf diese Weise wollen sie dazu beitragen, Strukturen des Friedens auf der untersten Ebene der Gesellschaft zu konsolidieren.
Die Freilassung Jaleels wurde ohne den Einsatz von Gewalt und ohne die Zahlung von Lösegeld erreicht. „Wir sind dankbar und erleichtert, dass Umar Jaleel sicher zurückkehren konnte", sagte Mel Duncan, Geschäftsführer (Executive Director) von NP. „Wir danken auch der Moro Islamic Liberation Front und ihren Einheiten auf Basilan sowie der Moro National Liberation Front, dem Krisenmanagement-Komitee von Basilan, dem Provinzgouverneur von Basilan, dem Konsortium der Zivilgesellschaft von Bangsamoro und den Streitkräften der Philippinen für ihre Unterstützung während Jaleels Entführung." „Dieses traumatische Ereignis hat uns nicht entmutigt", fügte Duncan hinzu. „Es ist für uns vielmehr ein weiterer Grund, unsere Anstrengungen zu verstärken, um lokale Initiativen zur Förderung von Frieden und Koexistenz zu unterstützen. Die NP propagiert die Anwendung anerkannter gewaltfreier Strategien zur Lösung von Konflikten und zur Vorbeugung gegen die unberechenbaren Folgen von Gewalt." „Die Entführung Jaleels war für uns zweifellos eine schwere Zeit, aber dennoch fordere ich alle auf, niemanden der Verantwortlichen zu dämonisieren."
„Wir sind froh, dass Jaleel und seine Familie in sehr naher Zukunft wieder in Sri Lanka vereint sein werden", sagte Duncan weiter. Atif Hameed, der aus Pakistan stammende Direktor des NP-Projekts auf den Philippinen, war mit gewaltfreien Strategien stets vor Ort im Einsatz. „Atif und seine Mitarbeiter haben hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben die Ereignisse immer im Auge behalten und mit unseren Partnern kooperiert für die Freilassung Jaleels", betonte Duncan. Mitglieder der deutschen Arbeitsgruppe von NP sind der Bund für Soziale Verteidigung und das Forum Ziviler Friedensdienst.


Jaleel, eine erfahrene Friedensfachkraft muslimischen Glaubens, wird auf Basilan, wo er arbeitete, sehr geschätzt und respektiert. Er begann seinen Einsatz für die NP 2004 in Sri Lanka, um Streitigkeiten zwischen den ethnischen und religiösen Gruppen im Bezirk Trincomalee zu schlichten. Im Oktober 2008 wurde er gebeten, auf den Philippinen zu arbeiten. Dort sollte er insbesondere die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen verbessern und die Friedensorganisationen vor Ort sowie die Strukturen zur Konsolidierung des Friedensprozesses unterstützen. Seine Bemühungen halfen dabei, die lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft und die örtlichen Friedensaktivisten bei der Überwachung des brüchigen Waffenstillstands zwischen den philippinischen Streitkräften und den diversen bewaffneten Gruppen auf Basilan zu stärken.


Über die Nonviolent Peaceforce


Die Nonviolent Peaceforce (NP) ist eine unbewaffnete, professionelle zivile Friedenstruppe, die von örtlichen Nichtregierungsorganisationen dazu eingeladen wird, weltweit in Konfliktzonen tätig zu sein. Die NP wird in Konfliktgebiete geschickt, um gegen Tod und Zerstörung vorzubeugen, die Menschenrechte zu schützen und so einen Freiraum für lokale Gruppen zu schaffen, damit diese gewaltfrei handeln, in Dialoge eintreten und friedliche Formen der Konfliktlösung suchen können. Zu den NP-Mitgliedern gehören überaus erfahrene Experten in ziviler Konfliktbearbeitung. Die NP war bislang in den Konfliktregionen von Sri Lanka sowie auf den Philippinen und in Guatemala im Einsatz. Ihr internationales Büro befindet sich in Brüssel, ein weiteres Verwaltungsbüro in Minneapolis/USA.


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