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NEWSLETTER APRIL 2008

 

INHALT

 

- UNSER HAUS (Belarus) wehrt sich gegen Hausdurchsuchung

- BSV-Expertin bewirbt sich beim Verteidigungsministerium

- E-Mail-Petition gegen Gewalt in Tibet

- Gordon Brown kündigt zivile Eingreifgruppe an

- ZUGABe & Block 08 --- Jahr des Zivilen Ungehorsams 2008

- Studientag der IFGK im Oktober in Bonn

- Einstiegsangebote zur Weiterbildung in Konflikttransformation

- Programm zum Nahen Osten auf Katholikentag

- Studientagung ?Vorrang - Nachrang - kein Rang??

- Jahrestagung des Versöhnungsbundes

- BICC-Datenbank zu Rohstoffreichtum und Konflikten

- Spendenbarometer???

 

 

UNSER HAUS (BELARUS) WEHRT SICH GEGEN HAUSDURCHSUCHUNG

 

In den letzten drei Jahren hat Unser Haus mit Unterstützung des BSV ein

Netzwerk von Gruppen in 10 belarussischen Städten aufgebaut, das es sich

zur Aufgabe gesetzt hat, staatlicher Willkür mit öffentlichem Protest

und rechtlichen Schritten entgegenzutreten. Aktivisten von Unser Haus

haben über hundert Fälle bearbeitet, und konten mit einer Erfolgsrate

von etwa 40% wichtige Erfolge erzielen. In mehreren Städten wurden die

kommunalen Stadtwerke per Gericht dazu gezwungen die von den Bürgern

bezahlten Dienstleistungen auch zu erbringen. Zudem erstritten sie sich

das Bürgerrecht unabhängige Informationen zu verteilen und es gelang

ihnen bisher ihre eigenen Aktivisten und zahlreiche andere

Oppositionelle vor Strafverfolgung zu schützen.

Doch nun hat der belarussische KGB zum Gegenschlag ausgeholt. Unter

Missachtung zahlreicher Gesetzesnormen (etwa der Anwesenheit des

Wohnungsinhabers bei einer Hausdurchsuchung) und unter Angabe

vorgeschobener Argumente wurden zahlreiche Dokumente und Arbeitsmittel

vom Computer bis zum Shredder und dem Abgeordnetenausweis des ehemaligen

Stadtratsmitlgiedes Olga Karatsch beschlagnahmt. Der zu Hilfe gezogene

Rechtsschützer Pavel Levinov wurde unter Vorgabe des "Gebrauchs

unangemessener Sprache in der Öffentlichkeit" verhaftet und befindet

sich seit dem 27. März im Hungerstreik.

 

"Unser Haus" hat beschlossen sich nicht einschüchtern zu lassen und wird

seinerseits gegen die Rechtsbrüche des belarussischen KGB vorgehen. Die

genaueren Schritte hierzu erläutert Olga Karatsch in der Presseerklärung

vom 30. März 2008 (auf englisch):

www.soziale-verteidigung.de/index.php/Nachrichten-Home/080406uh.html

 

 

BSV BIETET MINISTER JUNG PERSONALENTSENDUNG AN

 

(Presseerklärung BSV) Kathrin Vogler ist Pazifistin „seit sie denken

kann", seit Ende der Siebziger Jahre engagiert sie sich gegen Rüstung

und Krieg. Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin beim Bund für Soziale

Verteidigung in Minden, einer kleinen Friedensorganisation, die sich als

„Fachverband für gewaltfreie Konfliktbearbeitung und pazifistische

Politik" versteht und bundesweit tätig ist. „Konflikte gewaltfrei

bearbeiten - Militär und Rüstung abschaffen", so lautet das Motto des

Bundes.

 

Diese Organisation hat nun einen ungewöhnlichen Schritt getan und ihre

Geschäftsführerin dem Verteidigungsminister als kostenlose Arbeitskraft

für sein Ministerium angeboten. Dort soll sie den Minister beraten und

an der Erabeitung von Gesetzen und Verordnungen mitwirken.

[Fortsetzung auf:

http://www.soziale-verteidigung.de/index.php/Nachrichten-Home/080508kv.html]

 

 

E-MAIL-PETITION GEGEN GEWALT IN TIBET

 

In einer Eilaktion hatte der BSV die Leserinnen und Leser des

Newsletters vor zwei Wochen aufgefordert eine E-Mail Petition an den

chinesischen Präsidenten hu Jintao mit dem folgenden Text zu unterstützen:

"Als Bürger dieser Welt ersuchen wir Sie, bei der Reaktion auf

die Proteste in Tibet, zur Zurückhaltung und zum Respekt der

Menschenrechte.

Berücksichtigen Sie bitte die Anliegen der Tibeter, indem Sie

einen bedeutungsvollen Dialog mit dem Dalai Lama eröffnen. Nur

durch Dialog und Reformen kann eine längerfristige Stabilität

erreicht werden. Chinas aussichtsvolle Zukunft liegt in

harmonischer Entwicklung seiner Beziehung zur Welt durch Dialog

und Respekt."

Nachdem in 7 Tagen über eine Million Unterschriften zusammengekommen

waren, wurde die Petition an mehreren chinesischen Botschaften

übergeben. Die Aktion läuft weiter bis ein solcher Dialog beginnt.

www.avaaz.org/de/tibet_end_the_violence

 

Die Übersetzung und Weiterleitung des Aufrufs hat eine Vielzahl von

Reaktionen ausgelöst: Von starker Kritik an der Person des Dalai Lamas,

über spontane Zustimmung, bis hin zu Überlegungen, inwiefern sich

Methoden der Sozialen Verteidigung auf die Situation in Tibet übertragen

ließen. Solche Diskussionen sind uns wertvoll und daher wollen wir in

Zukunft eine Möglichkeit schaffen, die Artikel auf der Webseite

demnächst direkt öffentlich zu kommentieren.

 

 

GORDON BROWN KÜNDIGT ZIVILE EINGREIFGRUPPE AN

 

Der britische Premierminister Gordon Brown hat vor dem Unterhaus des

britischen Parlaments die neue nationale Sicherheitsstrategie

vorgestellt. Er geht aus von einer Erweiterung des Sicherheitsbegriff,

der nicht nur Terrorismus-, sondern auch Klimaprobleme umfasst, und von

der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit militärischer und ziviler Kräfte.

Unter anderem kündigt er an, eine 1000 Stellen starke zivile

Eingreifgruppe aus Polizisten, Richtern, Ausbildern und

Nothilfefachleuten für humanitäre Hilfe, Stabilisierung und Wiederaufbau

zu schaffen. Daneben will die britische Regierung einen globalen Fonds

für Konfliktprävention und -regulierung gründen, zu dem sie bis 2011 600

Mio. Pfund beiträgt.

http://www.number10.gov.uk/output/Page15103.asp (auf Englisch)

 

 

ZUGABe & BLOCK 08 --- JAHR DES ZIVILEN UNGEHORSAMS 2008

 

Unter dem Kürzel ZUGABe für Ziviler Ungehorsam, Gewaltfreie Aktion und

Bewegung ist ein Netzwerk entstanden, dass die Erfahrungen aus den

gewaltfreien Aktionen und Kampagnen, wie den großen Sitzblockaden

während der Castortransporte, Block G8, Feldbefreiungen etc. anderen

sozialen Bewegungen zur Verfügung stellen und die Kampagnen des Zivilen

Ungehorsams besser miteinander vernetzen wollen.

(siehe auch Interview in: www.graswurzel.net/328/zugabe.shtml )

Für alle die, keine der größeren Aktionen Zivilen Ungehorsams mehr

verpassen wollen, dokumentieren wir den Jahresüberblick für 2008 von

Jochen Stay auch auf der BSV-Webseite.

www.soziale-verteidigung.de/index.php/Nachrichten-Home/080405zu.html

 

 

STUDIENTAG DES IFGK IM OKTOBER IN BONN

 

(Christine Schweitzer) Am 11.10.2008 um 9.00 bis 17.00 Uhr in der DJH

Bonn-Venusberg findet der nächste öffentliche Studientag des Instituts

für Friedensarbeit und gewaltfreie Konfliktaustragung (IFGK) statt.

Dieser Studientag gibt Gelegenheit, wissenschaftliche Arbeiten zum Thema

Gewaltfreiheit vorzustellen und in einem informellen, stressfreien, aber

kompetenten Kreis zu diskutieren. Für den Tag im Herbst haben wir

bislang zwei Vorträge fest geplant (über die Arbeit des

Berghof-Instituts im Kaukasus und zur Gütekraft), und haben noch Platz

für zwei bis drei Vorträge mehr. Interessierte, die ihre Themen

einbringen möchten, sind deshalb herzlich eingeladen, sich mit Christine

Schweitzer in Verbindung zu setzen.

Wir bitten zum zweiten alle, die teilnehmen und dafür schon am Vorabend

anreisen und in der Jugendherberge übernachten wollen, sich ebenfalls

anzumelden und zwar so bald wie möglich. Wer nicht übernachten möchte,

kann sich auch später noch anmelden.

Anmeldung hier

 

 

EINSTIEGSANGEBOTE ZUR WEITERBILDUNG IN KONFLIKTTRANSFORMATION

 

(Jens Bruns) Die Akademie für Konflikttransformation, die

Fortbildungseinrichtung des forumZFD, weist besonders auf drei

Einstiegs-Trainings in nächster Zeit hin.

- Fr. 25.04. - So. 27.04.2008, Bonn: Friedensarbeit als Beruf;

Trainerin: Ruth Mischnik

- Fr. 09.05. - Sa. 10.05.2008, Königswinter: Ziviler Friedensdienst -

ein Planspiel; Trainer: Simon Raiser, N.N. (planpolitik)

- Fr. 16.05. - Sa. 18.05.2008, Bonn: Die EU als Akteur und Finanzgeber

für Krisenprävention und Peacebuilding; Trainer: Jochen Schmidt

Weitere Information und Anmeldung: www.forumzfd.de/aka_termine.html

 

 

BICC-DATENBANK ZU ROHSTOFFREICHTUM UND KONFLIKTEN

 

(Susanne Heinke, BICC) Am 12. März 2008 stellte das BICC einen neuen

englischsprachigen Datenbankservice vor - den Resource Conflict Monitor

(RCM). Es ist den BICC-Experten gelungen, eine Datenbank über 90

rohstoffreiche Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen der letzten

elf Jahre zu entwickeln, die Aufschluss über Konflikte,

Ressourcenmanagement und Einbindung in internationale Abkommen gibt. Der

Resource Conflict Monitor - bringt einen direkten Überblick über

Konflikte, Ressourcenmanagement sowie die Einbindung der Länder in

internationale Kontroll- und Schutzabkommen von 90 Ländern. "Die

Datenbank soll Diskussionen über neue Optionen und Instrumente der

Politik anregen, mit denen ein gutes Ressourcenmanagement in

Entwicklungsländern, die für Konflikte anfällig sind, unterstützt und

noch verbessert werden kann", erläutert Jolien Schure, BICC-Expertin. In

Auswertung des umfangreichen Datenmaterials schlussfolgert BICC, dass

ein verbessertes Ressourcenmanagement, einschließlich der Einbindung in

internationale Kontrollabkommen und Konventionen, eine Schlüsselaufgabe

der Entwicklungshilfe sein sollte.

Weitere Informationen hier

 

 

PROGRAMM ZUM NAHEN OSTEN AUF KATHOLIKENTAG

 

Der Versöhnungsbund wird auf dem Katholikentag in Osnabrück unter der

Überschrift ?Gewaltfrei leben und handeln in Palästina, Israel und hier?

am 23. und 24. Mai 2008 mit einem breiten Angebot zum Nahen Osten

präsent sein. Wir wollen ein weites Spektrum gewaltfreien Lebens und

Handelns in Wort und Bild darstellen. Dazu bieten wir Andachten am

Morgen, Vorträge, Ausstellungen und Infotische sowie die Möglichkeit zu

gemeinsamen Gesprächen bei Kaffee und Tee an - bei gutem Wetter auf der

Dachterasse.

Nähere Informationen: www.versoehnungsbund.de/archiv/2008/kt08-programm.pdf

 

 

STUDIENTAGUNG: VORRANG - NACHRANG - KEIN RANG?

 

(Jan Gildemeister) Ullrich Hahn, Vorsitzender des Internationalen

Versöhnungsbundes Deutscher Zweig, hat im Mai 2007 seine zehn Thesen

"Vorrangig oder ausschließlich" Thesen zum Gewaltverzicht?

veröffentlicht, die vielfach verbreitet und kommentiert wurden. Er

bezieht sich in seiner Einleitung u.a. auf den Titel des AGDF-Projekts

"Vorrangige Option: Gewaltfreiheit!" und die vom BSV initiierte Kampagne

"Vorrang für Zivil". In der durch die Thesen ausgelösten Diskussion geht

es u.a. um grundsätzliche Fragen wie das Menschenbild und

Politikverständnis von PazifistInnen sowie um politische

Handlungsstrategien.

Die Thesen von Ullrich Hahn, die einen Konflikt aufzeigen, bieten die

Chance, die Differenzen (wieder) aufzugreifen und dadurch wichtige

Anregungen für die Praxis zu gewinnen. Ziel der Studientagung ist

insbesondere eine gemeinsame Basis schaffen für politisches Handeln in

der Friedensbewegung (und Differenzen bewusst zu machen) und gemeinsam

ethische Grundlagen und Kriterien für politisches Handeln zu formulieren.

Zu der Studientagung eingeladen sind alle Interessierten, insbesondere

diejenigen, die sich bei einem Mitglied der AGDF oder der Kooperation

für den Frieden engagieren. Die Studientagung findet vom 30.05.2008 bis

01.06.2008 in der Jugendherberge Kassel statt.

Anmeldung und nähere Informationen hier 

 

 

JAHRESTAGUNG DES VERSÖHNUNGSBUNDES

 

(Versöhnungsbund) Unter der Überschrift ?Gewaltverzicht ? Wurzeln

globaler Strategien für Entwicklung, Gerechtigkeit, Frieden? findet vom

01. bis 04. Mai 2008 im KiEZ Arendsee die Jahrestagung des

Internationalen Versöhnungsbundes Deutscher Zweig e.V. statt. Über das

Ziel einer gerechten Welt mit einem Höchstmaß an menschlicher Sicherheit

und der Abwendbarkeit von Gewalt sind wir uns schnell einig. Welche Wege

und Ziele stehen uns aber offen, wenn wir - auch um des Zieles willen -

auf Gewaltmittel verzichten?

Gibt es Vorbilder auf diesem Weg, ermutigende Beispiele? Welches sind

die spirituellen Wurzeln, aus denen wir Kraft schöpfen zu gewaltlosem

Leben und Handeln, welches die politischen Konsequenzen für Konzepte zur

Erreichung von Gewaltfreiheiten bei uns und in Übersee? Die Tagung sucht

Antworten auf diese Fragen u.a. anhand der Themen "Responsibility to

Protect" und "Gewaltfreie Revolution in der DDR 1989".

Anmeldung hier

 

 

 

SPENDENBAROMETER

Friedensarbeit kostet Geld. Damit wir unabhängig arbeiten und Druck auf

die Politik ausüben können brauchen wir ihre Hilfe. Für 2008 benötigen

wir 95.000 Euro. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber unseren

Einnahmen im letzten Jahr.

Bis Mitte Februar haben wir Spenden über 13.100 Euro erhalten. Das

entspricht ca. 14%.

 

 

NEWSLETTER UND ANDERE MEDIEN

Der Newsletter erscheint am Monatsanfang v.a. mit kurzen Meldungen. Wenn

diese hier veröffentlicht werden sollen, schicken Sie / schickt ihr sie

bitte bis Monatsende an die Redaktion: mailto: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können

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Weitere Informationen gibt es im Rundbrief "Soziale Verteidigung" und auf

der Website http://www.soziale-verteidigung.de/.

 

REDAKTION

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