Israel / Palästina / Irak PDF Drucken

Der BSV in Israel / Palästina und dem Irak

Friedenspolitik im Nahen und Mittleren Osten scheint oftmals aussichtslos. Seit Jahrzehnten verhärtete Fronten und die Dominanz der Gewalt prägen das öffentliche Bild. Dem gegenüber haben sich in der Region zahlreiche gewaltfreie Initiativen entwickelt, die Frieden und Gerechtigkeit von unten aufbauen wollen. Als BSV unterstützen wir diese lokalen Akteure bei ihrer Arbeit.

Helfen Sie uns durch Ihre Mitarbeit in der Arbeitsgruppe!

 

Nein zur Gewalt im Irak

irak 080830 demo bagdad laonf.jpgAusgangspunkt unseres Neueinstiegs in die Region ist die Arbeit des irakischen Netzwerks „Nein zur Gewalt“ (Laonf), dessen Gründungsphase wir über das Europäische Netzwerk Ziviler Friedensdienste (en.cps) mit verfolgten (siehe Bericht). Inzwischen haben sich über 150 Gruppen und Organisationen aus allen Gebieten des Iraks im Netzwerk organisiert. An den mindestens jährlichen Wochen der Gewaltfreiheit mit zig Veranstaltungen nehmen sogar über 200 Organisationen und tausende Einzelpersonen teil. Im November 2009 reiste erstmals eine BSV-Delegation zum Forum der Gewaltfreiheit nach Erbil.

Zur Zeit erkunden wir Optionen einer direkten Unterstützung des Netzwerks.

Demo in Bagdad

 

Woche der Gewaltfreiheit in Palästina

king mandela ghandi demo in palestineklein.jpgIn Palästina gibt es eine lange Tradition des gewaltfreien Widerstands, der jedoch aufgrund der (medialen) Dominanz von Raketen- und Terroranschlägen gegen Israel und gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den palästinensischen Fraktionen immer wieder in den Hintergrund gedrängt wird. Nach der Erstellung einer Masterarbeit über diese Gruppen durch Annika Müller, nahm der BSV Kontakt zu 14 gewaltfreien Organisationen und Gruppen in der Westbank auf. Diese sind wie Laonf im Netzwerk für Gewaltfreiheit in arabischen Ländern organisiert, jedoch gab es bisher noch keine gemeinsamen Aktivitäten auf palästinensischer Ebene. 

Als eine erste gemeinsame Aktivität vereinbarten die Partner daher die Durchführung einer Woche der Gewaltfreiheit in 2010, für die der BSV Mittel beantragt hat.

 

Geschichte des BSV-Engagements in Israel / Palästina

jahalinzirkus9klein.jpgIn 2002 begann der BSV eine strategische Zusammenarbeit mit einer Reihe israelischer Friedensorganisationen, die schnell auch auf Palästinensische Organisationen ausgedehnt wurde. Ziel der Projektarbeit war die Unterstützung der Vernetzung zwischen den Organisationen und zu anderen deutschen, europäischen und weltweiten Partnern. In 2002 finanzierte die Diakonie eine erste Erkundungsreise. In 2004 und 2005 finanzierte die Stiftung für Umwelt und Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zwei Schultouren israelischer und palästinensischer Friedensaktivisten, die über 1500 SchülerInnen den Konflikt und seine Implikationen für das (Zusammen-)Leben der lokalen Aktiven näher brachten. In der gleichen Zeit ermöglichte der BSV Stipendien für die Teilnahme israelischer und palästinensischer Aktivisten an der vier monatigen Ausbildung zur Friedensfachkraft der Akademie für Konflikttransformation und finanzierte die Teilnahme von Aktivisten an europäischen Treffen.
Von 2005 bis 2008 entsandte der BSV die Friedensfachkraft Anna Crummenerl (und die Langzeitfreiwilligen Hendrik Dürr und Jonas Calabrese) in ein Projekt des Zivilen Friedensdienstes mit den Jahalin Beduinen in Azarija (Palästina).